Zur sozioreligiösen Relevanz der Kirchenmusik

Wahrnehmungen und Einsichten aus der Kirchenmusik-Studie der Ev. Kirche in Mitteldeutschland und der Ev. Arbeitsstelle midi im Rahmender 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD (KMU)

Von Daniel Hörsch

Soziale Reichweite der Kirchenmusik

Laut kirchenamtlicher Statistik der EKD haben vor der Pandemie rund 7,4 Millionen Menschen pro Jahr 66.000 kirchenmusikalische Veranstaltungen außerhalb des Gottesdienstes besucht. Im Jahr 2021 waren zudem 347.000 Menschen
in 24.288 kirchenmusikalischen Gruppen EKD-weit aktiv. Gute Gründe also, das Feld der Kirchenmusik außerhalb des gottesdienstlichen Geschehens in den Blick zu nehmen. Das Begleitforschungsprojekt „Kirchenmusik-Studie“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Ev. Arbeitsstelle midi hat deshalb dieses Feld kirchlichen Lebens in den Fokus genommen. Hierzu wurden zwischen Oktober und Dezember 2022 die Aktiven in den kirchenmusikalischen Gruppen in der Ev. Kirche in Mitteldeutschland befragt, ebenso die Chorleitenden und zudem in neun ausgewählten Kirchenkreisen die Teilnehmenden von kirchenmusikalischen Gruppen. Teilgenommen haben an den Befragungswellen der Kirchenmusik-Studie 1940 Aktive, 340 Chorleitende und 386 Teilnehmende Kirchenmusikalischer Veranstaltungen.
Zentrales Ergebnis der Kirchenmusik-Studie ist: Die soziale Reichweite kirchlichen Handelns, exemplarisch im kirchenmusikalischen Feld, reicht deutlich weiter als die Befunde der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung zur kirchlichen Religiosität und kirchlich-religiösen Reichweite vermuten lassen. Zudem hat die Kirchenmusik für die Aktiven, Chorleitenden und Teilnehmenden von kirchenmusikalischen Veranstaltungen sozioreligiöse Relevanz. Das heißt, dass durch die Musik resp. den Konzert- besuch implizit Religiosität erlebt und zugleich gedeutet wird…

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