Doppeljubiläum in Bayreuth

Von Wolfgang Döberlein

Die Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth feiert in diesem Jahr ein Doppeljubiläum: Vor 25 Jahren, zum Wintersemester 2000, nahm die Hochschule als Nachfolgeinstitution der früheren Fachakademie für evangelische Kirchenmusik ihren Betrieb auf. Vor 30 Jahren integrierte eben jene Fachakademie als erste deutsche kirchliche Ausbildungsstätte das Fach Popularmusik in die kirchenmusikalische Ausbildung. Diese erstmalige Übernahme des Faches Popularmusik in den kirchenmusikalischen Pflichtkanon war im Grunde eine Neuerfindung. Popularmusik wurde 1995 noch als „Orchideenfach“ gehandelt und so mancher mag angesichts der Vorgänge in Bayreuth die Nase gerümpft haben. Heute ist sie – zumindest an den kirchlichen Musikhochschulen in Deutschland – integraler Bestandteil der Ausbildung.
Bayreuth war hier also Trendsetter, die Zuständigen bewiesen in gleichem Maße Visionskraft wie Mut.
Anders gestaltet sich das Szenario im Blick auf die Hochschule, deren 25-jähriges Bestehen in diesem Jahr gefeiert wird. Eine Hochschule war im Jahr 2000 weder in Form noch Inhalt eine Neuerfindung. Sie war Vielmehr das Ergebnis der sich für die Kirchenmusikausbildung verändernden staatlichen Rahmenbedingungen und im konkreten Fall das Ergebnis einer langen Entwicklung, die in Bayreuth 1921 ihren Anfang nahm…

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