Thomas Rink – Neuer Spendenbeauftragter des Förderkreises für kirchenmusikalische Aufbauarbeit des Verbandes
In der Nachfolge von Lothar Mohn wurde Thomas Rink auf der letzten Sitzung des Förderkreises für kirchenmusikalische Aufbauarbeit im Frühjahr dieses Jahres zum neuen Spendenbeauftragten gewählt. Der Verband dankt Lothar Mohn für seine großartige Arbeit in den letzten Jahren.
Liebe Leserin, lieber Leser
mit diesen Zeilen möchte ich mich Ihnen kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Rink, 1965 in der Schweiz geboren nach verschiedenen Stationen als Klavierpädagoge, Schul- und Kirchenmusiker bin ich 2010 als Bezirkskantor in Überlingen am Bodensee an Land gegangen.
Mit meiner Frau bewohne ich ein altes Bauernhaus im Überlinger Hinterland, das wir nach und nach mit eigenen Händen sanieren. Unsere drei Kinder sind inzwischen ausgeflogen und selbstständig. Im Kirchenbezirk Überlingen-Stockach leite ich ein Bezirkskantorat in ausgeprägter Diasporasituation. Die Region, vormals zu Vorderösterreich gehörend ist bis heute vorwiegend katholisch gezeichnet. Kantorei, Vokalensemble, Bezirksbläserchor, Arbeit mit Kindergarten- und Grundschulkindern aber natürlich auch Orgelspiel und -unterricht, Weiterbildungsangebote so wie Beratungen rund um Instrumente und musikalische Fragen gehören dazu.
Schon als Mitglied des Zentralverbandes des Schweizerischen Kirchengesangsbundes war in Delegierter in der Europäischen Konferenz für evangelische Kirchenmusik, heute vertrete ich in dieser Organisation die badische Landeskirche. Von 2008 bis 2018 war ich Mitglied des Präsidiums. In diesen Jahren habe ich sehr viel über die Kirchenmusik in den unterschiedlichen Ländern Europas erfahren und es sind Kontakte und Freundschaften in verschiedene Länder entstanden, ein Netzwerk, das ich nun gerne in den Dienst meiner neuen Aufgabe als Spendenbeauftragter mit einbringe.
Aus diesen Begegnungen mit Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern aus vielen Ländern weiß ich, dass unsere Solidarität mit den Kirchen in Europa sehr wichtig ist. Gerade jetzt wo es sichtbar wird, dass sich die Situation erneut grundlegend zu ändern wird. Noch ist es der älteren Generation präsent wie Noten und Instrumente auf abenteuerliche Art und Weise in den Ostblock geschmuggelt werden mussten. Andere Regionen war schlicht unerreichbar. Noch 1988 wäre es undenkbar gewesen eine europäische Tagung In Litauen durchzuführen. Heute schreibe ich diese Zeilen in Palanga am Ostseestrand in Litauen. Hier findet vom 20.-25.9.2018 die Ländertagung der Europäischen Konferenz für evangelische Kirchenmusik mit Teilnehmenden aus 15 europäischen Staaten statt.
Die Trennung zwischen Ost und West in Europa ist vorerst überwunden, die „neuen“ Staaten im Osten haben sich unterschiedlich entwickelt und haben sich stark verändert. Sie sind quasi erwachsen geworden und pflegen ihre Traditionen und die Geschichte, die so lange unterdrückt wurde sehr bewusst auch im kirchlichen Bereich. Es wird in Zukunft nicht in erster Linie um Hilfe gehen, sondern um Partnerschaften. Der Austausch besteht in einem Geben und nehmen. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist (so sehe ich das auf jeden Fall), den befruchtenden Austausch zu fördern und zu Pflegen, Kontakte und Freundschaften zu ermöglichen, die das gegenseitige Verstehen fördern aber auch die Platz für den kritischen Diskurs bieten und uns gegenseitig die Augen für Chancen und Möglichkeiten öffnen.
Nach wie vor mangelt es in vielen Länder im Osten an den nötigen Mitteln für die Aus- und Weiterbildung von kirchenmusikalisch Tätigen. Zunehmend geraten aber auch evangelische Kirchen im Westen in finanzielle Notlagen. So spielt Geld auch heute noch ein wichtige Rolle.
Ich freue mich auf diese neue Aufgabe als Spendenbeauftragter und sehe mich nicht nur als Geldverwalter sondern möchte auch gerne und vor allem helfen Brücken zu bauen.