Baden-Württemberg
Statement: Singen in Schulen
Das pauschale Verbot des Singens in den Schulen in Baden-Württemberg im laufenden Schuljahr gefährdet die erfolgreiche musikalische Arbeit in den Schulen existenziell. Dabei brauchen Kinder gerade jetzt nicht nur Mathematik und Naturwissenschaften, sondern auch seelische Nahrung. Dies belegt die jüngst vorgestellte COPSY-Studie zum Thema Kindergesundheit in Corona-Zeiten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, die eine starke Zunahme von Stress, Angst und Depressionen feststellt, erschreckend eindrucksvoll. Verschiedene Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen oder Bayern haben daher verantwortungsvolle Hygienekonzepte erarbeitet, die pauschale Singeverbote in den Schulen vermeiden. Das jüngste Konzept des Kultusministeriums BW, das schulische Singen in geschlossenen Räumen im Schuljahr 2020/21 zu untersagen, ruft in vielfacher Hinsicht Kritik hervor und ist in seiner undifferenzierten Darstellung nicht akzeptabel. Bei allem Verständnis und Konsens für die Notwendigkeit eines nachhaltigen Hygienekonzeptes an den Schulen schießt diese undifferenzierte und pauschale Verordnung über das Ziel hinaus und schadet damit dem Fach, dem Stellenwert des Singens für die kindliche Entwicklung allgemein und damit auch den Schülerinnen und Schülern und ihrer persönlichen und emotionalen Entwicklung. Eine generelle Untersagung des Singens in geschlossenen Räumen trägt dem gegenwärtigen Kenntnisstand zu einem angemessenen Verhalten unter Pandemiebedingungen in keiner Weise Rechnung und lässt sowohl einen differenzierten Umgang wie auch kreative Alternativen außer Acht. ..