Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Nein – beim Zentrum für Kirchenmusik war ich nicht. Das war doch irgendwo ganz woanders“, sagte eine meiner Studentinnen als sie mir von ihrem Besuch beim Evangelischen Kirchentag berichtete.
So wie ihr ging es vermutlich vielen Kirchentagsbesuchern. Zum „Zentrum (!) für Kirchenmusik“ musste man schon ganz fest wollen und zumindest an dem Tag, an dem ich die Ehre hatte, den Stand des VEM (des Zentralverbandes der KiMu-Verbände) mit betreuen zu dürfen, wollten das nicht sehr viele. Jedenfalls waren nicht selten mehr Standbetreuer (tatsächlich allesamt männlich) als Besucherinnen und Besucher im VEM-Zelt. Und diejenigen, die kamen, waren nahezu sämtlich irgendwie kirchenmusikalisch aktiv, als Chorsänger oder-leiterin, als Kirchenmusiker oder Kantorin. Menschen für die kirchenmusikalische Arbeit oder gar für die kirchenmusikalischen Verbände zu interessieren, war also einerseits unnötig (die waren schon interessiert) und andererseits quasi unmöglich (die anderen kamen gar nicht erst).
Warum wir dort draußen standen? Weil die Stand-Preise für einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten so teuer waren, dass es der VEM schlicht und einfach nicht finanzieren konnte. Das ist umso ärgerlicher, als die Messehalle mit dem Markt der Möglichkeiten zu nicht geringen Teil schlicht leer war – offensichtlich war die Standgebühr nicht nur dem VEM zu hoch. Eine vertane Chance, denn nicht nur für „die Kirchenmusik“ wäre es sicher interessant, gerade mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst keinen Bezug zu ihr haben. Statt dessen gab es – kein Witz – einen Stand der „Pastafari der Kirche des fliegenden Spaghetti-Monsters“, die sich die Standgebühr offenbar leisten konnten.
Anders als beim Kirchentag, steht die Kirchenmusik im FORUM KIRCHENMUSIK im Zentrum der Aufmerksamkeit. Alles andere wäre ja auch seltsam. Wie beim
Kirchentag …


Bleiben Sie fröhlich
Ihr Carsten Klomp

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