O(h)ratorium für alle!

Wie man seit über 10 Jahren in Einbeck Kinder & Familien für große Oratorien begeistert
Von Susanne Grünig

Es gibt inzwischen viele Versuche und Formate, die großen Werke kirchlicher Musik in ein anderes Licht zu rücken. Von „WeihnachtsRapTorium“ bis „Luther POPoratorium“ ist man bemüht, eine Zielgruppe in Sachen Kirchenmusik zu erreichen, die allmählich verloren zu gehen droht. Deshalb verjazzt und verpopt man hier und da in manchmal fragwürdiger Qualität.
Aber was ist mit den Originalen? Sind sie nicht gut genug, so wie sie sind? Natürlich sind sie das!
Alles eine Frage der Vermittlung. Denn jeder Mensch hat ein gutes und natürliches Gespür für Qualität. Diese gilt es unter die Leute zu bringen! Möchte man kommende Generationen in das spannende Reich der Kirchenmusik mitnehmen, sollte bei kirchlichen Festen und Festivals ein besonderes Angebot für Kinder, Familien und Jugendliche auf keinen Fall fehlen. Das neu zu gewinnende und einzuweihende Publikum möchte ernst genommen und nicht vom heimischen Kulturerbe ausgeschlossen werden, indem man ihm ausschließlich Pop- und Gospelhäppchen anbietet oder Trommelworkshops veranstaltet.
Es geht um Teilhabe, Respekt, Identität und Glaubwürdigkeit.
Seit vielen Jahren erarbeite ich gemeinsam mit verschiedenen Kantoreien oder Chören und Orchestern große Oratorien von u. a. Bach, Händel, Haydn, Mendelssohn, Bernstein …
Wir bringen diese erfolgreich an den Mann, die Frau, das Kind und sehen in erstaunte, begeisterte, interessierte Gesichter. Ein Teil dieser Menschen wird sich später vielleicht ein Oratorium in ganzer Länge gönnen, wenn die erste „Hürde“ erst einmal genommen und sogar der Funke übergesprungen ist…

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