Dank an Christoph Bogon

Wechsel im Amt des Präsidenten des Verbandes
Evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker

Christoph Bogon stellt sich in diesem Jahr nicht noch einmal der Wahl für das Amt des Präsidenten. Die Amtsperioden in den Wahlämtern des Zentralverbandes dauern sechs Jahre, Bogon hatte bereits zu Anfang angekündigt, dass er nur zwei Wahlperioden zur Verfügung stehen werde. Und doch: Nach diesen zwölf Jahren geht eine Ära zu Ende – so empfinden das viele. 2008 wurde Bogon mit deutlicher Mehrheit in der Herbstsitzung des Zentralverbandes gewählt, nachdem sein Vorgänger nach nur zwei Jahren aus diesem Amt aus persönlichen Gründen wieder ausgeschieden war. Es waren stark polarisierte Zeiten im Zentralverband, denen knappe Wahlergebnisse vorausgingen und die auch von gegenseitigem Misstrauen in diesem Gremium geprägt waren. Christoph Bogon – 2008 selbst erst zwei Jahre im Zentralverband – erkannte sehr klar, dass die wichtigste Aufgabe darin bestand, auf eine sachliche Ebene zurückzukehren, Persönliches hinten an zu stellen und Perspektiven für ein effizientes gemeinsames Arbeiten zu entwickeln. Und hier wurden in den zwölf Jahren Maßstäbe gesetzt, an denen sich Nachfolger*innen auch weiterhin orientieren sollten: Informationen über oft sehr unterschiedlichen Strukturen und Arbeitsbedingungen kirchenmusikalischer Arbeit in den Landeskirchen wurden abgefragt, ausgewertet und den einzelnen Verbänden für deren weitere Aktivitäten zur Verfügung gestellt. In mühevoller Kleinarbeit entstanden so zahlreiche Abfragen, Tabellen, die uns Vorsitzenden der Landesverbände  einen Überblick über die Verhältnisse in der EKD gegeben haben. Dabei kann es auch spannend sein, nachzuvollziehen, wie rechtliche Grundsätze, die durch staatliche Vorgaben oder gemeinsame Regelungen der EKD eigentlich gleich sind, in den einzelnen Landeskirchen doch sehr unterschiedlich umgesetzt werden. Beispielhaft ist hier Bogons Fähigkeit, komplexe Sachthemen in übersichtlichen Präsentationen zusammenzufassen. So entstand Input für Aktionen und Initiativen von Landesverbänden in ihren Landeskirchen. Immer im Blick hatte Christoph Bogon die Frage des Nachwuchses für unseren Beruf sowie Entwicklungen, die unser Berufsbild verändern und weiterentwickeln. Wir freuen uns sehr, dass er auch immer noch im Bereich der Kirchenmusikvermittlung sowie bei Fortbildungen zum Thema Orgelunterricht aktiv bleiben wird. Was hier in Bezug auf das Präsidentenamt nach „Fulltime-Job“ klingt, ist jedoch „nur“ ein Ehrenamt, mit dem aber auch noch eine umfangreiche Reisetätigkeit zu den verschiedensten Gremien bundesweit verbunden ist. Unerwähnt sollte aber auch nicht bleiben, dass Christoph Bogon diese ehrenamtliche Arbeit neben einer breit aufgestellten Tätigkeit als Bezirkskantor in Schopfheim geleistet hat: Oratorien, Gospelkonzerte gehören ebenso zum Portfolio seiner Stelle wie eine Fülle von Gastveranstaltungen sowie CD-Produktionen, die ihn als sehr versierten Organisten ausweisen. Seine vielseitige Musikalität stellte damit auch eine starke Repräsentanz für unseren Berufsstand dar. Nun geht ein „Lotse“, der das „Schiff“ Zentralverband zwölf Jahre als „ruhender Pol“ gesteuert hat, „von Bord“, und wir sagen gemeinsam von Herzen: DANKE CHRISTOPH!
Ingomar Kury, Vizepräsident