César Franck

Von Michael Klein

Vom Konzertvirtuosen wider Willen zum „pater seraphicus“
Ein tüchtiger Pianist sollte er werden, der am 10. Dezember 1822 in Lüttich geborene CésarAuguste Franck. Das jedenfalls war der ausdrückliche Wunsch des Vaters, der selbst als Konzertgeiger einen gewissen regionalen Ruf besass. Er sah seinen Sohn und dessen drei Jahre jüngeren Bruder Joseph bereits auf den Konzertbühnen der europäischen Metropolen, César als Pianisten, Joseph an der Violine. Auf dieses Ziel wurde die Ausbildung ausgerichtet, zumal bei César schon im Schulalter eine ausgeprägte musikalische Begabung zu erkennen war. Mit acht Jahren bereits bekam er Unterricht am Konservatorium seiner Heimatstadt. Am Klavier machte er solche Fortschritte, dass der Vater den Zwölfjährigen auf eine Konzerttournee schickte und ihn als „Wunderkind“ vermarktete. César war 13 Jahre alt, als die ganze Familie 1836 nach Paris übersiedelte. Nach seinem 14. Geburtstag wurde er in das dortige Conservatoire aufgenommen, absolvierte die Ausbildung in Harmonielehre und Kontrapunkt beim böhmischen Meister Anton Reicha, erhielt Klavierunterricht bei Pierre Zimmermann. An der Orgel unterrichtete ihn François Benoist. Schon im ersten Ausbildungsjahr bekam er einen „Grand Prix“ für das Vom-BlattSpiel einer Fuge aus Bachs Wohltemperiertem Klavier – transponiert um eine kleine Terz. Preise für Fugenkomposition (1840) und Orgel (1841) sollten folgen…

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