Von Martin Geisz
Diese Veröffentlichung will auf den Organist Titulaire Jean Langlais (Amtszeit von 1945 bis 1988) in Sainte Clotilde in Paris
aufmerksam machen und den Blick besonders auf dessen Kompositionen für die Orgelmusik im Gottesdienst für einfachere
Verhältnisse lenken (vgl. Artikel in 2.2024), die in einer langen Tradition in Frankreich und (besonders auch) in der Kompositionstradition seiner beiden Vorgänger stehen.
Jean Langlais ist nach César Franck und Charles Tournemire der dritte große Name in der Reihe der „Organiste Titulaire“ an Sainte Clotilde in Paris. Bei C. Tournemire war J. Langlais selbst in Ausbildung und auch als Assistenzorganist tätig. Genauso wie zu C. Franck und C.Tournemire kamen jeden Sonntag viele Menschen in Paris auch zu J. Langlais zum Gottesdienst nach
Sainte Clothilde um seine einzigartigen und oft auch „gewaltigen“ Improvisationen zur hören. Neben seiner Konzerttätigkeit (Konzertreisen in die USA, auch nach Deutschland) hat er – wie seine Vorgänger – komponiert und diese Kompositionen (über 250 Opuszahlen) veröffentlicht. Unter diesen Kompositionen gibt es viele Sammlungen mit Musik für den Gottesdienst – vorwiegend Orgelspiel zu Beginn, zum Offertorium (Gabenbereitung), zur Elevation (Wandlung), zur Communion (Kommunionausteilung) und zum Schluss. Hinzu kommen, besonders auch in der Vesper, vor allem beim abschließenden Magnificat, Versetten, die bei Psalmengesängen (im Rahmen der Alternatimpraxis) gesungene Verse durch Orgelspiel ersetzen sollten…